Zum Inhalt springen

Ablauf der Fahrprüfung

Deine Prüfungsfahrt beginnt und endet am Übungsplatz der Fahrschule. Als Treffpunkt für die Prüfung gilt – solang wir uns nicht ausnahmsweise etwas Anderes ausmachen – folgende Regelung:

  • Wenn du mit dem Fahrschulfahrzeug und deinem Fahrlehrer zur Prüfung antrittst, ist euer Treffpunkt in der Fahrschule
  • Wenn du bei Übungsfahrten („L“) oder Ausbildungsfahrten („L17“) mit dem eigenen Auto und deinem privaten Begleiter zur Prüfung antrittst, ist der Treffpunkt mit dem Prüfer direkt am Übungsplatz

Begrüßung durch den Prüfer

Zu Beginn wird dich der Prüfer begrüßen und deinen amtlichen Lichtbildausweis kontrollieren. Wenn du bei Übungsfahrten („L“) oder Ausbildungsfahrten („L17“) mit dem privaten Auto zur Prüfung antrittst, wird der Prüfer auch den Führerschein deines Begleiters und die behördliche Bewilligung sehen wollen (sie kann aber bereits abgelaufen sein).

Ein Dolmetsch, der von einem Kandidaten mangels ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache zur praktischen Fahrprüfung mitgebracht wird, darf an der Prüfung teilnehmen, wenn er allgemein beeidet und gerichtlich zertifiziert ist. Es besteht jedoch keine Verpflichtung, einen Dolmetsch mitzubringen. Verständigungsschwierigkeiten könnten jedoch in diesem Fall zu Lasten des Kandidaten gehen.

Prüfungsprotokoll

Es ist Aufgabe des Fahrprüfers, aufgetretene Fahrfehler dahingehend einzustufen, ob es sich um leichte Fehler handelt, die auch einem geübten Lenker hätten unterlaufen können, oder ob Fahrfehler zu einer Behinderung eines anderen Verkehrsteilnehmers oder gar einer Gefährdung hätte führen können.

Für die nachvollziehbare Bewertung deiner Fahrt steht dem Fahrprüfer ein Prüfungsprotokoll zur Verfügung. Wie die darin aufgeführten Punkte zu beurteilen sind, steht ausführlich im österreichweit gültigen Handbuch für Fahrprüfungen.

Dieser „Mängelkatalog“ enthält beispielhafte Vorschläge zur Beurteilung von Fahrfehlern. Die Einordnung in [L], [M] und [S] für leichte, mittlere und schwere Fehler wird immer unter Berücksichtigung der gegenständlichen Verkehrssituation und aller sonstigen Umstände gesehen. Es ist außerdem unmöglich, alle denkbaren Fehler anzuführen, zu katalogisieren und zu kategorisieren.

Die Prüfung erfolgt in der alphabetischen Reihenfolge der Teile des Prüfungsprotokolls. Wenn es eine effiziente Abwicklung der Prüfung erforderlich macht, kann der Prüfer auch mit den Fahrübungen (Teil B) beginnen und erst danach mit dir die Sicherheitskontrollen (Teil A) durchgehen. Das wird z.B. dann der Fall sein, wenn ein zweiter Prüfer mit einem anderen Kandidaten gleichzeitig am Prüfungsplatz ist.

Die Mindestdauer für den Teil C (Fahren im Verkehr) beträgt bei den Führerscheinklassen A1, A2, A, B und BE jeweils 25 Minuten. Unter Berücksichtigung der Prüfungsteile A, B und D beträgt die Gesamtdauer der praktischen Prüfung ca. 40 Minuten. Durch diese Terminplanung am Prüfungstag können wir dir deine Prüfungszeit auch relativ genau sagen – ein paar Minuten auf oder ab sind aber immer möglich.

Teil A. Sicherheitskontrollen vor Antritt der Fahrt

Du musst mit den Einrichtungen deines Prüfungsfahrzeuges vertraut sein. Dazu gehören die Schalter für die Beleuchtung, die Wischer, die Scheibenwaschanlage, die Blinker, die Hupe, die Lichthupe sowie die Bedienung der Lüftungsanlage und der Heizung.

Bei diesem Prüfungsteil sollst du außerdem zeigen, dass du die im Theorieunterricht gelernten und bei der Theorieprüfung abgefragten Sicherheitskontrollen auch in der Praxis umsetzen kannst. Du sollst das richtige Verhalten beim Aufleuchten von Kontrollleuchten bzw. beim Feststellen von Mängeln am Fahrzeug in erster Linie zeigen, nicht nur mit Worten erklären.

Diese Kontrollen auf Verkehrs- und Betriebssicherheit unterscheiden sich natürlich je nach Führerscheinklasse:

Teil B. Übungen im Langsamfahrbereich

Bei diesen Fahrübungen zeigst du, dass du das Fahrzeug selbstständig sicher bedienen kannst. Daher sitzt du während der Übungen alleine im Fahrzeug. Der Fahrprüfer beobachtet und beurteilt von außerhalb des Prüfungsfahrzeuges. Du musst dich bei diesen Übungen so verhalten, als ob du dich auf einer öffentlichen Verkehrsfläche bewegst. 

Die Fahrübungen unterscheiden sich natürlich je nach Führerscheinklasse:

Teil C. Fahren im Verkehr

Die Prüfstrecke wird vom Fahrprüfer ausgewählt. Während der Prüfungsfahrt wirst du auf Straßen mit verschiedenen Anforderungen fahren. Du musst während der gesamten Prüfungsfahrt zeigen, dass du das Fahrzeug auch in schwierigen Verkehrslagen selbstständig, verkehrsgerecht und sicher lenken und deine Fahrweise dem jeweiligen Verkehrsfluss anpassen kannst. Du sollst außerdem zeigen, dass du die für das Lenken eines Kraftfahrzeuges geltenden Vorschriften anwenden kannst und mit den möglichen Gefahren des Straßenverkehrs und den zu ihrer Vermeidung erforderlichen Verhaltensweisen vertraut bist.

Teil D. Besprechung von erlebten Situationen

Als Kandidat kannst du am Ende der Fahrt mit dem Prüfer einen eventuell gemachten Fahrfehler besprechen und dein Fahrverhalten begründen. Falls die Erklärung des Fehlers ausreichend ist, liegt es im Ermessen des Fahrprüfers, den gemachten Fahrfehler nicht oder nicht so schwerwiegend anzurechnen bzw. zu erkennen, dass aus deiner subjektiven Sicht der Verkehrssituation gar kein Fahrfehler aufgetreten ist.

Prüfungsergebnis

Die praktische Prüfung ist zu Ende, wenn du alle vier Teile der Prüfung absolviert hast – oder wenn die Prüfung vorzeitig abgebrochen werden musste. Der Fahrprüfer wird mit dir den Prüfungsablauf und deine Stärken und Schwächen besprechen, die Gründe für seine Entscheidung erläutern und dir dann das Ergebnis der Prüfung bekanntgeben.

  • Bei einer positiven Prüfung bekommst du deinen vorläufigen Führerschein, einen Zahlschein für die behördlichen Gebühren bzw. Abgaben und – wenn du möchtest – einen Durchschlag deines Prüfungsprotokolls
  • Bei einer negativen Prüfung bekommst du einen Durchschlag deines Prüfungsprotokolls, um dich mit Unterstützung deines Fahrlehrers bzw. deines Ausbildungsbegleiters für die nächste Prüfungsfahrt noch gezielter vorbereiten zu können